Immer wieder liest man die Empfehlung, dass ein WordPress möglichst wenige Plugins haben sollte, weil zu viele Plugins die Website langsam und unsicher machen würden. Aber so pauschal stimmt das nicht. Wie viele Plugins in einem WordPress zu viele Plugins sind, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Am Ende kann schon ein Plugin zu viel sein oder auch eine Website mit 100 Plugins ohne Probleme, schnell und sicher laufen. Die Frage ist nicht wie viele Plugins man installieren sollte, sondern was man im Umgang mit Plugins beachten muss.
Plugin oder eigener Code?
Sehr häufig wird geraten, für kleinere Anpassungen statt einem Plugin doch lieber den entsprechenden Code in das eigene Child-Theme zu schreiben. Diese Empfehlung ist durchaus sinnvoll, denn viele Anpassungen in WordPress lassen sich schnell mit ein paar Zeilen Code erledigen, ganz ohne Plugin. Zumindest wenn man zumindest ungefähr weiß, was man da tut. Blind irgendwelche Codeschnipsel aus dem Netz oder von einer KI in das eigene System einzubauen ist keine gute Idee. In diesem Fall ist es besser, auf ein Plugin zu setzen.
Wo bekommt man die Plugins?
Erste Anlaufstelle für Plugins ist immer noch das Plugin-Verzeichnis auf wordpress.org. Auch wenn einige Entwickler*innen ihre Plugins im Zuge der Auseinandersetzungen zwischen Matt Mullenweg/Automattic und WP Engine ihre Plugins nicht mehr darüber verteilen, bleibt es unbestritten Anlaufquelle Nummer 1. Hier sollte man immer zuerst nach einem passenden Plugin suchen. Darüber hinaus werden manche Plugins von ihren Entwickler*innen selbst vertrieben über eine eigene Website oder Dienste wie Github. Inwiefern es sich hier um vertrauenswürdige Quellen handelt, muss man im Einzelfall entscheiden.
Sogenannte Premium-Plugins, also kostenpflichtige Erweiterungen für WordPress, gibt es immer bei den Entwickler*innen selbst, in den meisten Fällen gibt es aber bei wordpress.org mehr oder weniger stark abgespeckte freie Versionen der Plugins, die oft bereits ausreichend sind.
Einen Bogen sollte man um fragwürdige Software-Quellen machen, denn hier gilt wie immer im Leben: Klingt etwas zu gut, um wahr zu sein, dann ist es fast nie wahr. Oft sind die Downloads auf solchen Plattformen mit unschönen Beigaben ergänzt worden.
Wissen, was die Plugins können
Was uns immer wieder begegnet sind Systeme, in denen für eine einzelne Aufgabe mehrere Plugins installiert sind. Häufig einfach, weil die Betreiber*innen der Sites nicht genau wussten, was die einzelnen Plugins eigentlich können und auf Basis von Anleitungen im Netz dann Plugins installiert haben, die sie eigentlich gar nicht brauchen. Ein häufiges Beispiel sind Plugins für das Einfügen von Code-Schnipseln in die WordPress-Site. Viele Themes bringen eine solche Funktion mit, Elementor und andere Page-Builder haben entsprechende Funktionen mit dabei und dann gibt es noch etliche Plugins, die genau diese Funktion bereitstellt. Daher ist es sinnvoll vor der Installation eines neuen Plugins zu prüfen, ob es überhaupt notwendig ist.
Neben den möglichen Auswirkungen auf die Performance und Sicherheit, kommen sich verschiedene Plugins, die den gleichen Job haben, auch oft gegenseitig in die Quere. Ein Beispiel sind hier verschiedene Plugins für Caching und Optimierung einer Site. Im schlimmsten Fall blockieren die sich gegenseitig und so werden die Seitenaufrufe langsamer statt schneller abgearbeitet.
Nicht (mehr) benutzte Plugins aussortieren
Oft verbringt man einige Stunden damit verschiedene Plugins zu testen. Oft direkt auf einem Live-System. Oder man nutzt bestimmte von einem Plugin benutzte Funktionen einfach nicht mehr oder hat ein anderes Plugin gefunden, das diese Funktion besser umsetzt. Aus welchen Gründen auch immer man ein Plugin nicht mehr nutzt, nicht vergessen das Plugin dann auch zu deaktivieren und zu löschen.
Es ist auch sinnvoll, regelmäßig einen Blick auf die installierten Plugins zu werfen und zu prüfen, ob die alle noch notwendig sind. Zum Beispiel könnte das Plugin für den Schneefall-Effekt auf der Site jetzt doch mal gelöscht werden, im nächsten Winter kann es ja wieder installiert werden 😉
Plugins aktuell halten
Updates sind in WordPress kein Hexenwerk. Normalerweise teilt das System mit, dass Updates anstehen, und sie sind mit einem Klick erledigt. In manchen Fällen kann das aber nicht mehr funktionieren:
Aufgegebene Plugins
Es kommt immer wieder vor, dass Plugins von ihren Entwickler*innen aufgegeben werden. Plugins, die nicht mehr weiterentwickelt werden, sind eine ernsthafte Gefahr. Zum einen werden möglicherweise neu gefundene Sicherheitsprobleme nicht mehr behoben, zum anderen finden keine Anpassungen mehr an neue WordPress-Versionen statt. Mit so einem Plugin im System kann es also schnell passieren, dass die Site gekapert wird oder nach einem Update von WordPress kaputt ist. Um solche Plugins zu finden gibt es – wer hätte das gedacht – auch Plugins, zum Beispiel:
Beide Plugins prüfen, wann ein Plugin zum letzten Mal aktualisiert wurde und geben damit Hinweise, welche Plugins genauer angeschaut werden sollten. Dazu einfach in der Plugin-Liste auf „Details anzeigen“ bzw. „View details“ beim jeweiligen Plugin klicken. Führt dieser Link zu einer Fehlermeldung, dann ist dieses Plugin schon mal ein Kandidat für eine Deinstallation. Über die Infos kommt ihr auch zum Eintrag des Plugins im WordPress-Plugin-Verzeichnis. Wann ein Plugin zuletzt aktualisiert wurde oder auch die Aktivität im Supportbereich sind gute Hinweise darauf, ob ein Plugin noch aktuell ist oder nicht.
Premium-Plugins ohne Lizenz
Manchmal verlängert man aus welchen Gründen auch immer eine Lizenz für ein Premium-Plugin nicht. Das ist auch kein Problem, wenn man das Plugin nicht mehr nutzt – solange man es aber nutzt, sollte man auch unbedingt eine aktive Lizenz haben, sonst gibt es keine Updates mehr. Auch nicht bei Sicherheitslücken.
Regelmäßig Backups machen
Gilt nicht nur für den Umgang mit Plugins, sondern ganz grundsätzlich: Sorge für regelmäßige Backups. Viele Hoster bieten eine Möglichkeit für automatische Backups und es gibt auch verschiedene Plugins, die Backups und auch eine (Teil-)Wiederherstellung direkt innerhalb des WordPress-Dashboards erlauben. Wir haben in dem Bereich gute Erfahrungen mit UpDraft Plus(*) und WPvivid(*) gemacht. Neben regelmäßigen automatischen Backups bieten beide Plugins auch die Möglichkeit, manuell ein frisches Backup anzulegen und auch Teile oder ein ganzes Backup wiederherzustellen. Wenn also beim Testen eines Plugins etwas schief geht, dann ist die Chance groß, dass du mit zwei, drei Klicks zurück zum Ursprungszustand kommst. Im schlimmsten Fall kann man die Backups aber auch auch per (S)FTP und den Zugang zur Datenbank wiederherstellen.
Den Job erledigen lassen
Eine Möglichkeit sich mit den ganzen Themen nicht weiter auseinandersetzen zu müssen gibt es auch: Lass deine Site einfach von uns managen und hosten. Wir kümmern uns dann für dich um Backups, regelmäßige Updates und Scans deiner Site. Wenn du eine bestimmte Funktion benötigst, dann musst du auch nicht selbst nach dem passenden Plugin suchen, du kannst einfach bei uns nachfragen und wir nennen dir passende Lösungen – das gehört zum Service dazu 🙂 Interesse? Schick uns einfach eine Nachricht oder mach gleich einen Termin für eine unverbindliche Beratung aus.