Die meisten WordPress-Websites werden mit Nginx, Apache oder eine Kombination aus beiden angetrieben. Jede Lösung hat ihre eigenen Vor- und Nachteile. Der größte Vorteil von Apache ist die Flexibilität: Durch spezielle Dateien im Webverzeichnis – du hast sicher schon von den .htaccess-Dateien gehört – können für einzelne Webserver oder Verzeichnisse die Serverkonfiguration angepasst werden. Dies nutzt WordPress zum Beispiel für die schicken URLs der Seiten. Nginx dagegen ist vor allem für seine Geschwindigkeit bekannt, unterstützt dafür von Haus aus keine Mechanismus wie .htaccess.
Der Versuch, das beste aus beiden Systemen zu bekommen, sind Konfigurationen, die Apache als Hauptwebserver nutzen, davor aber einen Nginx setzen, durch den alle Anfragen durchgehen und der auch einen Cache mitbringt. Vor allem statische Dateien (Grafiken, Filme, CSS usw.) liefert dann der Nginx mit seiner ihm eigenen Geschwindigkeit aus, während dynamische Inhalte über Apache laufen. Diese Kombination ist weit verbreitet, robust und liefert sehr gute Ergebnisse.
Aber wir haben natürlich trotzdem immer weiter auf verschiedenen Testsystemen geprüft, ob es nicht noch bessere Lösungen gibt. Du kannst dir die Antwort denken: Ja, gibt es. Zum einen gibt es verschiedene Caching-Plugins für WordPress, zum anderen aber auch weitere Webserver. Recht viel verspricht da natürlich alleine schon durch den Namen LiteSpeed. Diese Webserver-Software ist in zwei Geschmacksrichtungen zu haben: Als reine OpenSource-Lösung unter dem Namen OpenLiteSpeed und die kommerzielle Variante LiteSpeed Web Server. Speziell hat uns bei den Tests natürlich das passende WordPress-Caching-Plugin interessiert, schließlich kann man ja vermuten, dass eine passende Kombination aus Webserver und WP-Plugin noch bessere Ergebnisse liefert, als voneinander unabhängige Komponenten.
Machen wir es kurz: Ja, so ist es. Getestet haben wir auf unterschiedlicher Hardware und verschiedene WordPress-Websites, verschiedene Varianten von LiteSpeed und verschiedene Caching-Plugins. Gemessen haben wir dann jeweils mit Lighthouse. Verglichen haben wir folgende Webserver:
- Apache alleine
- Nginx alleine
- die oben beschriebene Kombination aus Nginx und Apache
- OpenLiteSpeed
- LiteSpeed Web Server
Dazu haben wir verschiedene Caching-Plugins getestet:
- WP Super Cache
- Swift Performance
- WP Compress
- LiteSpeed Cache
Um es kurz zu machen: Wir können allen, die selbst Webserver betreiben, nur empfehlen, selbst zu testen. Was das Hosting von WordPress-Websites angeht hat uns LiteSpeed Web Server in Kombination mit dem LiteSpeed Cache überzeugt. Im Vergleich zum Apache-Webserver fielen die Ergebnisse in Lighthouse zwischen 20 und 50% besser aus und auch im Vergleich zur Kombination Nginx/Apache legte die LiteSpeed-Variante noch einmal bis zu 30% zu. Gleichzeitig benötigt LiteSpeed weniger Server-Ressourcen, was zusätzliche Reserven schafft.
Folgerichtig hatten wir begonnen unsere WP Managed und WP Hosting Pakete auf LiteSpeed umzustellen. Die meisten unserer Kundinnen und Kunden haben davon erstmal gar nichts bemerkt, bei den WP Managed Paketen hatten wir uns aber natürlich individuell jede WordPress-Instanz angeschaut und optimiert. Und bis zum kommenden Wochenende sind wir mit den Umstellungen fertig 😊