„Das kann doch mit KI schnell erstellt werden…“

Immer wieder haben wir Website-Projekte bei denen zu Beginn noch keine Texte vorhanden sind. Bevor alle Welt über ChatGP sprach war die Frage klar: „Liefert ihr die Texte selbst, habt ihr jemanden für die Texte oder sollen wir eine Texterin oder Texter aus unserem Netzwerk vermitteln?“. Inzwischen haben wir die Frage etwas geändert, denn immer wieder kam als Antwort: „Warum selbst schreiben oder von Menschen schreiben lassen – die Texte können doch von einer Ki erzeugt werden, oder?

Im Prinzip geht das, aber…

Keine Frage, ChatGPT ist enorm beeindruckend bei dem, was die Software kann und können soll: Beim Verstehen von natürlicher Sprache und dem Formulieren mit natürlicher Sprache. Das funktioniert großartig. Über die Inhalte mancher Antworten brauchen wir nicht reden, hier verhält sich der Chat-Bot genau so wie gefühlt 90% der menschlichen Teilnehmer:innen an Online-Diskussionen: Wenn ich etwas nicht weiß, dann erfinde ich eben etwas und formuliere es so, dass es plausibel klingt. Das ist ein Problem, dass sich mit den richtigen Quellen für die Software beheben lässt.

Wenn nun also eine Software so gut im Formulieren von Texten ist, dann liegt es natürlich nahe statt von Menschen zumindest einfache Texte von einer KI schreiben zu lassen (warum „Künstliche Intelligenz“ hier an sich nicht die richtige Bezeichnung ist, ist ein anderes Thema – es ist umgangssprachlich inzwischen einfach üblich von einer KI zu sprechen). Ist günstiger und geht schneller. Dummerweise machen aber auch solche Systeme Fehler und zwar durchaus mehr, als Menschen mit entsprechender Erfahrung.

Was haben nicht alle über die Finger-Schwäche der bilderzeugenden Verwandten von ChatGPT gelacht. Da hatten Menschen auf einmal sechs oder noch mehr Finger, die teilweise an den unmöglichsten Stellen im Bild auftauchten. Ist lustig, fällt meistens direkt auf, kann man korrigieren. Bei Texten passieren solche Fehler auch, aber diese sind leider nicht immer so offensichtlich zu erkennen.

Man muss es richtig machen

Wir nutzen sehr gerne und oft die verschiedenen neuen Tools. Ob es mal um ein schnelles Bild geht, bei dem die Anzahl von Fingern keine Rolle spielt oder um das Gerüst für einen Text oder auch Code. Was wir aber niemals machen: Auf dem Weg erzeugte Inhalte einfach verwenden.

Bilder werden geprüft, ob sie für den Anwendungszweck funktionieren und Texte werden nicht einfach nur Korrektur gelesen, sondern fast jedes Mal deutlich umgeschrieben. Und gerade bei Texten halten wir es für wichtig, dass im Normalfall nicht einfach maschinell generierte Texte direkt auf die Website kommen, zumindest nicht, wenn man mit der Website und dem Inhalt von Suchmaschinen dauerhaft ernst genommen werden möchte. Denn bei Google und Microsoft sitzen jetzt schon Menschen, die ihren Suchmaschinen beibringen mit Machine Learning Texte zu erkennen, die von anderer Machine Learning Software erstellt wurde.

Natürlich gibt es Texte, die kann man prima von einer Software erstellen lassen, wie zum Beispiel Bildbeschreibungen oder auch ein Glossar. Wenn es aber um Texte geht, mit denen man Menschen ansprechen und ihnen möglicherweise auch etwas verkaufen möchte, dann sollte man auch die nötige Zeit oder das Geld investieren für diese Texte.

ChatGPT sieht das auch so

An dieser Stelle während des Schreibens kam mir der Gedanke doch ChatGPT einfach mal selbst zu fragen…

Ist es sinnvoll von ChatGPT erzeugte Texte direkt auf eine Website zu stellen oder sollte ein Mensch diese Texte vorher prüfen und ggf. korrigieren oder umformulieren?

Ob man von ChatGPT generierte Texte direkt auf eine Website stellt, hängt vom Verwendungszweck und der Zielsetzung der Website ab. Hier sind einige Gründe, warum es sinnvoll sein könnte, die Texte vorher von einem Menschen überprüfen zu lassen:

  1. Qualitätskontrolle: Auch wenn ChatGPT oft korrekte und sinnvolle Antworten liefert, kann es passieren, dass der erzeugte Text ungenau, missverständlich oder nicht ganz korrekt ist. Eine Überprüfung kann solche Fehler ausbessern.
  2. Anpassung an die Zielgruppe: Ein Mensch kann besser beurteilen, ob der Text tonlich und stilistisch zur Zielgruppe der Website passt.
  3. Verantwortlichkeit und Ethik: Bei sensiblen Themen oder bei Inhalten, die rechtliche oder ethische Bedenken hervorrufen könnten, ist es wichtig, dass ein Mensch die Verantwortung für die Veröffentlichung übernimmt.
  4. Kontextsensitivität: ChatGPT kann nicht immer den Kontext einer bestimmten Frage oder eines Themas vollständig erfassen. Ein Mensch kann hier hilfreich sein, um sicherzustellen, dass der Text in den richtigen Kontext eingebettet ist.
  5. Einzigartigkeit und Originalität: Manchmal kann ChatGPT Informationen in einer Weise wiedergeben, die zu generisch oder nicht einzigartig genug ist. Ein Mensch kann den Text individueller oder kreativer gestalten.

Wenn Sie jedoch eine Website betreiben, die auf schnelle, automatisierte Inhalte angewiesen ist, und die Genauigkeit der Texte nicht kritisch ist (z.B. bei einigen Arten von automatisierten FAQ-Antworten), dann könnte es sinnvoll sein, die Texte direkt von ChatGPT zu verwenden. Dennoch wäre es ratsam, regelmäßig Stichproben zu ziehen und die Antworten zu überprüfen.

Im Endeffekt ist es eine Abwägung zwischen Schnelligkeit und Qualität. Bei wichtigen, offiziellen oder sensiblen Inhalten wäre es immer ratsam, eine menschliche Überprüfung vorzunehmen.

ChatGPT, Model GPT-4

Einige der Argumente von ChatGPT habe ich selbst noch gar nicht formuliert, aber das hat ja jetzt die Software für mich gemacht 😉

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Carsten

Gründer, Gesellschafter und Geschäftsführer von Leo Skull, Jahrgang 1974, erster Rechner war ein Atari 800XL, hat sich noch per Akustikkoppler in Mailboxen rumgetrieben, experimentiert viel mit seinen Haaren und steckt Klemmbausteine zusammen.

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